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Woodstock 1969

Es ist gibt so Sachen, die können halt nicht geplant werden, weil sie jede Erwartung sprengen:



Ich war zwar vor ein paar Jahren auch auf einigen Konzerten, z. B. bei Rock im Park 2013 nach meinem Abitur, aber diese Art Lebensgefühl gab es da nicht mal ansatzweise. Ich kam mir auf diesen Festivals größtenteils wie ein Fremdkörper vor.


Es ist interessanterweise so, daß die Menschen manchmal kollektiv dankbarer und lebensfreudiger sind, und sich dann so etwas Einmaliges wie Woodstock im Universum zusammenfügt.


Dann gibt es auch Phasen wie jetzt, wo so etwas nicht nur jetzt durch die Gesetzeslage nicht mehr möglich ist, sondern weil in den Menschen die Möglichkeit zu so etwas bereits im Keim erstorben ist.


Wichtig ist hier: Es wäre falsch sich zu sehr von diesen Phasen abhängig zu machen. Letztlich ist es egal, in welcher Zeit wir leben, solange wir leben! Jeder kann für sich diesen Keim reaktivieren und lebendig halten, sich inspirieren lassen und das in seinem Alltag hochhalten.


Die Gefahr bei solch einmaligen, grandiosen Erfahrungen z. B. wenn man damals das Glück hatte Woodstock hautnah mitzuerleben ist nämlich, daß dann alle anderen Eindrücke des grauen Alltag im Vergleich dazu erblassen. Ja, Woodstock war eindeutig was Besonderes, Jahrhundertträchtiges, aber letztlich geht es doch um den, der dieses Privileg hatte, und nicht um die nette Erfahrung an sich.


Genauso geht es auch in unserem Leben nicht um die großartigen, ekstatischen, orgastischen, transzendentalen Bewußtseinserweiterungen, sondern um das tagtägliche, frische Entdecken genau dieses Lebensgefühls, welches Woodstock einem hier vermittelt: Dankbarkeit, freies Fließen, Entfaltung, ja letztlich sogar Liebe, denn so fühlt sich das an, wenn die Grenzen des eigenen Ich als illusorisch erkannt werden und sich in dem höheren Sinn auflösen.


Ich merke hier, daß etwas bei mir aufbricht (nicht nur jetzt durch diese Woodstock-Aufnahmen - hier besonders das Lied die letzten vier Minuten ganz am Ende -, sondern auch durch den Abschied von Trump). Es ist ein Gefühl, welches Verliebtheit nahekommt. Nicht einer bestimmten Person gegenüber, sondern allem, was sich mir zeigt.


Ich merke vor allem, daß nur damit mein Leben auch lebenswert ist. Ohne das, da könnte ich sogar Sex haben: Wenn das fehlt, wäre auch das völlig wertlos. Bewußtheit ist eben keine trockene, rein geistige Angelegenheit, sondern benötigt, sollte sie wirklich mit Fleisch und Blut erfüllt sein, auch diese entscheidende Gefühlsebene.

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