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Ist der Mensch ein soziales Wesen?

Aus dem Jahre 1949 (!):


Wichtig ist hier zu verstehen, was Schöpferkraft eigentlich ist. Kein Kollektiv legt das in einen Menschen, sondern die Produktivität und Kreativität kann nur, sollte sie authentisch sein, aus dem Menschen selber kommen.


Die menschliche Natur blüht nie durch moralische Forderung, sondern erst durch Freiwilligkeit auf. Nur daraus kann etwas Gutes entstehen, nie aus Zwang. Und natürlich will jeder auch Profit, aus dem was er tut, ziehen. Völlig selbstverständlich.


Mit dieser Erkenntnis, so schaut man sich aber mal die Umstände hierzulande an, und kann nur entsetzt davon sein, wie weit sich eine Gesellschaft von diesen natürlichen Gesetzmäßigkeiten bereits entfernt hat, versucht Ansprüche auf Leistungserbringer zu stellen, deren Produktivität umzuverteilen, das dann als Solidaritätsprinzip und Pflicht gegenüber dem Gemeinwesen schönzureden. Die Freiwilligkeit wird da jedoch schon lange nicht mehr in Betracht gezogen, ist schon lange beerdigt.


Der autarke Mensch wird das nur noch fassungslos registrieren können. Das Schöne ist aber trotz allem, daß die Freude am Schöpfen diese Kollektivisten, Neider und Anspruchsteller einem niemals wirklich vergällen können, weil sie mit diesem Prozeß gar nichts zu tun haben, nur auf das, was man tut, reagieren. Und selbst wenn sie es schaffen, einem die Früchte der Arbeit wegzunehmen, es kaputtzumachen, kaputtzureden, so wird durch das Leben immer wieder etwas Neues durch einen hindurchkommen, immer und immer wieder, unermüdlich, unaufhörlich. Die Lebenskraft, die immer freudig ist, kann nie aufgehalten werden. Wie der Frühling immer wieder dafür sorgt, daß die Pflanzen wieder zu sprießen anfangen. Oder der Fluß, der unaufhörlich immer wieder neues Wasser nachlaufen läßt. Keine Macht der Welt könnte das verhindern.

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