Alles zeigt sich in einem neuen Licht. Das ist tatsächlich so:
Heute auf der Demo in Olching erzählte ein Mann, er würde seinen Familien- und Bekanntenkreis völlig neu kennenlernen. Sie wären nämlich zu seiner Überraschung ziemlich stur, nicht aufgeschlossen, gesprächsbereit und offen für Informationen, wie er vorher naiverweise annahm, was ihn sehr aufwühlte.
Ich konnte das sehr gut nachvollziehen, denn durch die Krise kann ich auch in meinem Umfeld das Verhalten anderer frischer wahrnehmen. So wundere ich mich heute, daß Leute, die anfangs, also so im März, kritisch dem Lockdown gegenübergestanden sind, heute mucksmäuschenstill sind, obwohl die Situation, wie ich finde, jetzt eindeutig gefährlicher ist und viel mehr Aufklärung bedarf. Damals aber, da wurde gepostet und geteilt, wie unnötig der Lockdown ist, z. B. wurden auch Bhakdi und Wodarg geteilt, nur in der heutigen, deutlich präkereren Situation, da kommt nichts, nada, null. Das ist schon aufschlußreich. Jetzt wäre es doch umso wichtiger, wenn Menschen das tun würden, oder? Jetzt, wo das Lügengebäude höher kaum sein könnte.
Im März, da war auch ich noch ziemlich unsicher, ob das Virus vielleicht wirklich gefährlich sein könnte, und deswegen vielleicht Maßnahmen angebracht wären, aber heute ist ganz klar zu sehen, daß jede einzelne Einschränkung des Staates absolut keine Grundlage hat, völlig an den Haaren herbeigezogen ist, weil es faktisch keine Kranken mehr gibt. Ich möchte da jetzt nicht tiefer einsteigen, denn wer sich informiert hat, wird die Fakten kennen. Jede einzelne Maßnahme, die der Staat zurzeit trifft oder weiter aufrecht erhält, und mit Corona begründet, ist ein Faustschlag ins Gesicht jeden Bürgers, denn das Virus ist schon lange Geschichte, die Krankenhäuser sind leer.
Die Frage, die mich beschäftigt ist nun: Wieso sind diese Leute nun nicht mehr so engagiert? Was ist der Grund, daß diese Leute nun meinen, nicht mehr die Aufklärer teilen zu müssen? Ist das Thema etwa gegessen? Paßt wieder alles, haben wir wieder unsere Rechte zurück? Ist alles wieder in Butter? Ist die Wahrheit etwa schon zum Zuge gekommen, nur habe ich es nicht mitgekriegt?
Ich sehe jetzt, daß diese Typen zwar damals auf kritisch getan haben, letztlich aber nie an den Fakten zu dem Thema interessiert waren. Sie haben damals nur sich gesehen, z. B. daß damals durch den Lockdown ihr Geschäft behindert werden könnte, sie vielleicht weniger Geld verdienen könnten. Das war das Einzige, was sie am Lockdown besorgt hat. Und seitdem das Geschäft nun doch (noch) verschont geblieben ist, gibt es also auch nichts mehr zu tun. (Ich habe z. B. in meiner Branche das Glück, daß es bisher ohne größere Probleme durch diese Zeit ging, wofür ich sehr dankbar bin).
Für mich sind diese Leute deswegen aber irgendwie dumm, und zwar nicht, weil sie ihren Geschäftsinn sehen (was an sich völlig legitim ist), sondern weil sie die Sache nicht ihrer Ganzheit erfassen können und wollen. Ja, es geht durchaus auch um einen selber, das eigene Wohlergehen, aber damit gleichzeitig auch um alles. Was mich betrifft, betrifft alle, denn aus dieser Nummer, die wir hier gerade erleben, kommt keiner raus. Wenn es glücklicherweise gerade (noch) nicht die eigene Firma ist, die betroffen ist, so sind aber doch ja auch andere Geschäftszweige massiv beschädigt; man nehme z. B. all die Veranstalter und Künstler, die zurzeit völlig ihre Existenzgrundlage verloren haben. Von den Kindern ganz zu schweigen, die mit am meisten zu leiden haben, völligen emotionalen Entzug durch die Masken erfahren, traumatisiert werden. Auch wenn ich momentan vielleicht noch Glück habe, einigermaßen verschont geblieben bin, so bewegt mich doch, was um mich herum passiert.
Das alles interessiert diese Heinis aber scheinbar nicht mehr, solange es einem selber halbwegs gut geht. Diese Menschen können nicht über sich hinaussehen, leben nur in ihrer eigenen Blase. Selbst wenn sie Kinder haben, so interessiert es sie noch nicht mal, ob diese Kinder in einer freien Gesellschaft aufwachsen, die ansatzweise demokratisch ist. Denn was für einen Wert hat finanzieller Wohlstand, wenn ich in einem Land lebe, in dem man sich nicht mehr frei entfalten kann, weil ein Regime seine Tentakeln bereits so weit ausweitet, daß ich mich nicht mehr ohne Auflagen frei öffentlich versammeln kann, Demos auch aufgelöst werden, daß ich nicht ohne Zwangsvorgaben öffentliche Gebäude betreten kann, daß ich eben in einer Hygienediktatur lebe, die meine persönlichen Rechte mit Füßen tritt. Was bringt es mir da selbst Millionär zu sein? Irgendwie bleibe ich da doch trotzdem ein armes Schwein, oder?
Michael Ballweg halte ich hier z. B. für einen sehr mutigen Menschen. Mich hat sehr schockiert, als ich gesehen habe, daß sein Unternehmen nun wichtige Partner verloren hat, er damit quasi durch die Organisation der Demos seine materielle Grundlage aufs Spiel gesetzt hat. Das muß man sich mal vorstellen! So uneigennützig muß jemand mal sein! Jeder Einzelne in diesem Land kann dankbar sein, daß dieser Mensch diesen Weg bereit ist zu gehen, nicht darauf schaut, ob er selber profitiert, sondern sein körperliches Wohl hinten anstellt, um einem höheren Wert einen Dienst zu erweisen (womit dieser Mensch auf eine andere Weise natürlich wieder profitiert, als eine Art Selbstrespekt durch Hingabe gegenüber dem eigenen Gewissen). So etwas kann nicht hoch genug angerechnet werden.
Das heißt nicht, daß jeder jetzt seinen Job aufgeben müßte, um da z. B. zwei Wochen auf der Straße des 17. Juni zu campen. Das meine ich nicht. Ich sehe nur, daß es, um wahrlich auch ein Bürger dieses Landes zu sein, weit mehr bedarf, als ein einfaches Sich-zurücklehnen im Geldjob, und Ignorieren all der Fakten drumherum. Ein Mensch, der sich so verhält, verdient in meinen Augen extrem wenig Respekt, das muß ich so deutlich sagen.
Es ist auch irgendwie herzlos, dieses Hauptsache-mir-geht-es-gut. Klar, man kann Solidarität nicht postulieren, so wie es ja Sozialisten oder Christen gerne als Moral vorgeben mit ihrem Gemeinwohl-geht-vor-Eigenwohl-Prinzip, aber das ist hier auch nicht gemeint. Es geht hier, in dieser aktuellen Lage um etwas Substanzielles, um wirkliches Mitgefühl mit anderen Menschen, aus freien Stücken, nicht aus Moral. Ich will nicht nur, daß es mir gut geht, sondern mir geht es nur dann gut, wenn andere um mich herum zumindest nicht leiden, eingeschränkt, bevormundet, verhaftet oder sonst wie drangsaliert werden. Das geht einfach nicht. Ich weiß nicht woher, aber ich habe das Glück, da mitzufühlen.
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