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Die Krankheit des Lagerdenkens

Ich finde es interessant, daß das heutige, öffentliche Video von GLR Palästinenser/Israel-Konflikt - Wahre Ursache sind psychische Störungen (Wahn, Fanatismus, Projektion) durchwachsen und vor allem auch stark negativ bewertet wurde, aktuell 8 plus, bei ganzen 7 minus!

Angesprochen wurde die Asymmetrie von Opfer und Täter. Was den Leuten hier aber nicht gefällt ist etwas anderes: Ihnen gefällt nicht, daß hier angesprochen wurde, daß Israel hier nicht der böse ist. Es gibt unter den Systemkritikern, von denen ja viele seine Videos schauen, sehr viele, die Israel nicht mögen, weil es ja auch vom Westen z. B. auch den USA und Deutschland unterstützt wird. Scholz pflichtete z. B. Israel bei, was ich angesichts der Situation richtig fand; es ist das erste mal, daß ich etwas von ihm kommendes als richtig empfinde.


Das paßt aber nicht zur Konzeptblase der permanent "Kritischen", die Schemadenken praktizieren und sagen: "Weil das Narrenregime hierzulande Israel unterstützt, kann das ja nicht stimmen. Unser Regime ist doch böse und macht alles falsch. Und Israel gehört damit auch zu dem System und ist somit ebenso böse. Und wer die gutheißt, ist eben nicht mehr auf Seiten der Rebellen, sondern Mainstream."


Dieses schablonenhafte Denken in Lagern gut und böse ist hier total flach, weil es gar nicht die Fakten betrachtet, was wirklich passiert. Es gibt durchaus Gutes und Böses, aber nicht in Zugehörigkeiten zu irgendwelchen gedachten Gruppen wie Mainstream oder Rebellen, sondern im konkreten Tun bestimmter Leute. Z. B. was die Hamas faktisch gegen Zivilbevölkerung getan hat, kann kein vernünftiger Mensch gutheißen. Aber so ticken die Leute: Sie sehen nicht was wirklich ist, sondern nur durch den Filter ihrer Verstandesmuster. Und damit völlig verzerrt.


Ich muß sagen, daß ich diesen Konflikt jahrelang ebenso falsch gesehen habe und mit den Palästinensern Sympathien hatte, da es eben genau nicht dem Mainstream entspricht: Die Palästinenser wären die armen Opfer des "Unterdrücker- und Siedlerstaates Israel", womit man sich selber ganz leicht auf die scheinbar menschenfreundliche, rebellische Seite schlagen kann, egal, was die tun. Man muß nicht mehr recherchieren oder die genaue Geschichte studieren, was wie genau passiert ist, die aktuellen Geschehnisse genau beobachten, sondern zack, ist man ganz einfach ohne Aufwand auf der guten Seite ohne sich noch die Mühe zu machen, genauer hinzusehen.


Ich hatte vor ein paar Jahren auch einen Bekannten, nicht zufällig einen Muslim, der sehr vehement gegen Israel gewettert hat, und wie wichtig der Freiheitskampf der Palästinenser wäre, was mir jetzt im nachhinein extrem abstoßend vorkommt, weil da keinerlei echten Perspektiven für dieses Volk mitschwingen, da nur ein "gegen" vorkommt, kein "für". Als ob es wirklich eine Lösung wäre, die Israelis einfach wegzuschaffen, was völlig unmöglicher Irrsinn ist. Aber die Leute denken eben in ihrem "Freiheitskampfdenken" wirklich keine zwei Sekunden mehr. Es ist wirklich entsetzlich, daß wirklich nicht wenige so ticken!


Lagerdenken ist eine Krankheit, die mir immer mehr auffällt. Es ist Verstand in Reinkultur und damit Unwahrheit. Wer sich der Wahrheit verpflichtet fühlt, der gehört zu keinem Lager mehr, sondern schaut in jeder Situation neu hin. Er schaut darauf, was Leute konkret tun, nicht was sie sagen oder denken. Das erfordert stetiges Überprüfen der eigenen Voreingenommenheiten und das Sehen des menschlichen Verhaltens, wie es ist, was stets unvorhergesehen sein kann. Das fordert weit mehr als eine Anti-Haltung, sondern benötigt ebenso eigenen Mitfließen mit der Wirklichkeit.

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