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Keine Rücksicht mehr



Nach längerer Zeit wieder ein Video und es fühlt sich zu 100% richtig an, was ich darin zu sagen habe: Es ist völlig falsch Rücksicht auf Regimeunterstützer zu nehmen. Auch zu sagen: Sie können ja nicht anders. Sie wissen es nicht besser. Sie machen ja nur Witze. Diese ignoranten Hohlköpfe haben es nicht verdient, in Watte gepackt zu werden. Auch sie können sich informieren, denn alles liegt offen da. Das heißt nun nicht, überall Streit zu suchen oder Konflikte heraufzubeschwören. Es heißt nur, in bestimmten Situationen, der eigenen Lebendigkeit und Freiheit Erlaubnis zu geben, mehr nicht, aber auch nicht weniger.


Das ist eben der Punkt: Es geht um einen selber in dieser Krise. Es geht nicht darum Kämpfe gegen Idioten, gegen Behörden, gegen Lehrer, Polizisten oder Amtsträger auszufechten, um sie am Ende doch nicht zu gewinnen, Zwangsmaßnahmen zu verweigern und dann Bußgeld zu bezahlen oder den Märtyrer zu spielen, der sich für andere opfert, sondern für jeden, der sein Herz noch am richtigen Fleck bewahrt hat, geht es jetzt darum, seine Lebensfreude und seine Liebe zu einem freien Leben hier in diesem Land hochzuhalten. Dann geht es einem, selbst wenn die Kacke am Dampfen ist, eindeutig besser.


Ich sehe nämlich nicht, daß sofort die Polizei kommt, wenn ich mal in einem privaten Austausch, Chat oder Diskurs mein Verständnis der Dinge mitteile (was nicht nur eine Meinung ist, sondern auf einem faktischen Fundament beruht). Die Zeiten können sich natürlich ändern, daß selbst das schwierig wird, aufgrund von stärkerem Denunziantentum, aufgrund von härteren Strafen gegen Verweigerer, aber solange es noch Freiräume gibt, finde ich es wichtig, sie auch auszuschöpfen.


Am Schlimmsten finde ich, bei Leuten, die z. B. Witze über die Situation machen, mitzulachen, weil das immer auch ein Darüberstehen und Nicht-betroffen-sein ausdrückt. "Was hast du, uns gehts noch gut, ist doch alles gut. Wir haben alles unter Kontrolle. Ich lasse mich ja nicht impfen.", und ähnlicher Quatsch. Diesen Leuten wünsche ich, daß dieser Staat sie so richtig rannimmt, damit da wieder ein Kontakt mit dem Leben entsteht.


Es gibt auch so harmlos klingende Kleinigkeiten wie den Neusprech "Bleibt's gesund". "Ja, du auch." Im selben Moment falle ich auf die Gehirnwäsche genauso rein, denn wieso soll ich nicht gesund bleiben? Nur weil die Medien tagein, tagaus eine Gefahr heraufbeschwören, die rein faktisch nicht gefährlicher ist, als das, was wir die Jahre zuvor schon erlebten? Besser ist, man sagt in so einem Fall gar nichts. Das ist allemal besser, als diese Leute in ihrem Irrsinn noch zu unterstützen, in dem man ihnen ihr neues Heil Hitler nachplappert. Es mag unwichtig erscheinen, aber für einen selber, der es ja besser verstanden hat, grenzen solche Dinge bei Wiederholung schon fast an Selbstverrat.


Höflich sein bzw. Dinge zu übergehen, die man als falsch durchschaut hat, ist sicher da angebracht, wo ich einen guten Kundenkontakt nicht gefährden möchte, oder das Arbeitsklima möglichst reibungslos und effizient gestalten will. Da spüre ich aber selber, was für mich stimmig ist. Es geht ja nicht darum, sich seinen Lebensunterhalt zu gefährden, oder andere vor den Kopf zu stoßen, nur um zu provozieren. Das ist aber auch nicht die Selbsterkenntnis-Perspektive. Die ist da, wo ich das Gefühl habe: Hier ist jetzt mein Raum, erst recht wenn andere da sind, denen das nicht schmecken wird. Diesen Raum nehme ich mir, wenn ich das Gefühl habe, das wirklich zu wollen, für meine eigene Klärung, meine eigene Kraftentfaltung, mein Strömen von Lebenskraft. Die anderen sind unwichtig, ja selbst die gesellschaftliche Lage spielt hierfür keine Rolle. Es mag verrückt klingen, aber es ist tatsächlich so: Je kaputter sie ist, desto höher liegt der Druck bei den Einzelnen. Dieser Druck ist nämlich letztlich nur reine Energie, die ein wahrheitsliebender Mensch als Intensität erkennt, erst recht die Dinge anzugehen, die ihm wichtig sind.


Es ist auch nützlich, sich zu fragen, wo die eigenen Prioritäten liegen: Was bringt mir z. B. geschäftlicher Erfolg, wenn ich in so einem Land lebe, in dem ich ja außer Arbeiten, Nahrungsmittel-Beschaffung und Heimgehen nichts mehr machen darf. In dem meine Kinder leiden. Da kann ich selbst Millionen auf dem Konto haben: Die Umstände holen auch mich ein. Was bringt mir noch der gute Kundenkontakt, wenn das Geld, das ich durch ihn verdiene, nur auf dem Konto herumliegt, weil alles, was ich damit gerne anstellen würde, verboten wurde oder nur mit Ekellappen vorm Gesicht erlaubt ist? Was für ein Sinn hat all das, was ich da angehe, wenn sich hier alles so darstellt? All die Beziehungen, die ich hier meine pflegen zu müssen? Brauche ich die wirklich? Ist es wirklich noch so wichtig, was diese Leute da von mir halten? Geht es hier nicht schon längst um anderes, als sicherzugehen, daß die auch gut von mir denken?


Ich halte es deshalb für grundlegend, in diesen ganzen Prozessen auch ganz klar meine Farbe zu bekennen. Nicht, weil das viel im außen ändern würde. Ich merke aber, daß es mir im Moment selber, wenn etwas herausbricht, ungemein gut tut. Ich lasse mir vor allem meine Freude von Gesinnungswächtern nicht nehmen. Die können ihre Selbstunterdrückung und ihren Lebenshaß mit sich selber treiben, aber mit mir geht das nicht.


Klar, der Staat wetzt immer mehr die Waffen und schnürt immer mehr ab, unterdrückt zunehmend. Schritt für Schritt rückt er jedem Einzelnen auf die Pelle. Hier ist wichtig zu verstehen: Als Einzelner habe ich dagegen nicht den Hauch einer Chance. Der Staat hat eine Armee hinter sich, Waffen, Militärpersonal, Polizei, Gefängnisse, Zwangsbehörden, Finanzmittel, die Mehrheit im Rücken. Sich mit diesem Moloch anzulegen kann nur an Größenwahn grenzen. Im Kleinen jedoch, in persönlichen Kontakten, in der Natur, auf der Straße, da bin ich immer in meiner Situation, wie auch immer sie sich darstellt. Wenn ich zu etwas gezwungen werde, dann werde ich eben zu etwas gezwungen, aber das macht mich noch lange nicht unfrei. Wenn ich meine, mit meinen Worten und Taten etwas Großartiges erreichen zu müssen, dann bin ich Gefangener meiner eigenen Erwartungshaltung. Frei ist der, der gut und richtig in seinem Bereich handelt, und damit dann im Reinen ist. Das im außen braucht ihn dann noch nicht mal groß zu stören (auch wenn er natürlich wachsam bleiben wird, weil er sich nicht unnötig gefährden möchte).


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