Beschreibung eines Erlebnisses aus meinem Alltag, in der es um Interessenvertretung ging - Ich bin froh, daß es auch geklappt hat, merkte dabei jedoch, daß zu dieser eigentlichen Selbstverständlichkeit von meiner Seite eine starke Überwindung und Kraft nötig war - Ich hatte das Gefühl, daß ich agiere, wie jemand, dem eine Hand abgehackt wurde, während sonst praktisch jeder beide Hände zur Verfügung hat, einfach gehandicapt oder behindert, und zwar auf psychischer Ebene, weil ich mich dabei schuldig fühle, meine, eine Belastung zu sein, das muß man sich wirklich mal vorstellen! - Ich habe das Gefühl, das läuft ebenso in einem Volk wie dem Deutschen ab, das auf der Weltbühne, in der Vertretung gegenüber allen anderen Völkern, genauso wie etwas wirkt, dem diese Selbstverständlichkeit amputiert wurde - Für diese Behinderung gibt es jedoch keine Heilung, das kann ich bei mir feststellen, sogar selbst wenn die Interessenvertretung äußerlich passiert und erfolgreich ist - Die psychische Kastrierung läßt sich dadurch nicht beheben - Die Lösung sehe ich bei mir im Ende des Vergleichens mit anderen, die das so nicht haben, und im Anerkennen und zwangsläufigen Erleben dessen, wie es nun mal ist - Damit habe ich das Problem an der Wurzel gelöst, und kein Problem mehr damit, daß ich da eben gehandicapt bin; kann von diesem Fakt ausgehen, auch wenn es erstmal ernüchternd wirkt, weil damit die Hoffnung stirbt, jemals so zu werden, wie jemand, der nicht mit dem Vermächtnis zu tun hat (bei mir das Trauma der Kindheit; im deutschen Volk vor allem der Schuldkult rund um das Dritten Reich: das lähmt die Menschen hier weit mehr in ihrer Kraft, als zunächst sichtbar) - Damit wird klar: Es gibt rein äußerlich keine Lösung, kein "bestimmtes Verhalten", das sich nur aufgezwungen werden muß, und dann ist alles gut, sondern es gilt die Wurzel des Konflikts in mir selber zu lokalisieren und zu durchdringen, denn eine Behinderung, Unfähigkeit, Schwäche ist nicht das echte Problem, sondern die Kategorisierung des Verstandes, der nicht von den Möglichkeiten ausgeht, die tatsächlich da sind, auch mit Handicap, sondern in Wunsch- und Traumvorstellungen fantasiert, die gar nicht da sind
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