Die größte Sucht ist die Ego-Sucht: Ich entscheide, wie ich lebe! Meine innere Haltung steuere ich so, daß sie mich möglichst ungefährdet durchs Leben führt! Schwankungen in der Stimmung darf es nicht geben und müssen abgewehrt werden, durch Surrogate und Ablenkungen.
Je weniger ich darauf zurückgreife, desto mehr fühle ich mich meinen Gefühlslagen ausgeliefert. Die Möglichkeit bremsend oder steuernd einzugreifen ist immer mehr nur eine vage Vorstellung. Das Ich, das scheinbar da in meinem oder in den Köpfen anderer sitzt, ist nichts als ein unnötiger Wasserkopf, der mit sich rumgeschleppt wird und keinerlei Nutzen hat.
Die größte Freiheit ist, diese Schwere nicht mehr mit sich zu schleppen, einfach, weil ich erkannt habe, diese nicht mehr zu brauchen. Ähnlich, wie ich nicht gezwungen bin, ständig mein Smartphone abzuchecken, um meinen neuen Dopamin-Kick abzuholen. Es ist ein ganz einfaches Erkennen, daß ich mich nicht mehr abhängig und dumm machen will, indem ich davon meine Zufriedenheit ableite.
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