Das Video über Dopamin-Fasten fand ich ungemein aufschlußreich. Besonders die Lösung auf die der Produzent kommt: Ein Tag in der Woche nichts tun bzw. nur das Notwendigste, alle sonstigen Reize abschalten. In einer Welt der heutigen Zeit, die durch immense Berieselung z. B. durch Smartphones, Werbebanner, Bildschirme, Kopfhörer, Internet, Medienangebote noch und nöcher extrem überreizt ist, ein immens wichtiger, ja fast schon revolutionärer Vorschlag!
Ich merke bei anderen Leute meiner Generation stark, aber hin und wieder auch bei mir regelrechte Rastlosigkeit, Überdruck und dadurch auch Überdruß, der durch Konsum von leichten Gratifikationen wie z. B. Nachrichten checken am Smartphone, Kaffee von der Tanke, zuckerhaltige Getränke, Tabak oder laute Musik eine scheinbar schnelle Lösung findet. Wie schön erklärt wird, ist das aber nur der hormonelle Dopamin-Kick, der bei zu häufiger Stimulation immer höhere Dosen braucht um auch zu einem durchzudringen. Konsequenzen sind: Immer mehr Stimulanz wird benötigt. Was eintritt ist zunehmende Abstumpfung, für feine Eindrücke besteht keine Offenheit mehr. So ein Mensch müßte praktisch erstmal wieder auf Entzug, um wieder diese Wirklichkeit zu spüren.
Dieser Entzug wird anfangs als sehr unangenehm erfahren, da spreche ich aus Erfahrung. Da ist ja nichts. Es ist aber die einzige Lösung, denn die Droge bringt nie dauerhaft die Genugtuung, die sie verspricht. Der Suchtstoff verlangt immer mehr und mehr. Auch das Ego und seine Suche nach Bestätigung der eigenen Wichtigkeit wäre dazuzuzählen, weil auch das eine unersättliche Gier ist. Das einfache Sein wirkt dagegen nüchterner, nicht aufputschend, ekstatisch, und doch birgt es mehr als genug, als jeder von uns auch nur annähernd verdient hat! So viele Sinneseindrücke, die Natur, Mitmenschen, Tiere, Pflanzen, Geräusche in der Stadt, Gerüche. Aus dieser Leere in die Welt hinausgegangen, offenbart diese dann erst wieder ihren ganzen Reichtum. Es entsteht wieder Dankbarkeit und echter Kontakt mit den Dingen, um einen herum.
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