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Die Menschen wollen unfrei sein; da ist das Problem



Ich muß sagen, daß ich rein sachlich definitiv unterschreiben muß, was Mark Passio hier von sich gibt. Theoretisch hat er vollkommen Recht, daß es von Natur aus keine Legitimation dafür gibt, daß ein Mensch anderen vorschreiben darf, was diese zu tun und zu lassen haben, nenne er sich, wie er will.


Ich sehe aber einen gewaltigen Irrtum, den er hier nicht sehen kann (oder will):


Daß die Menschen eben so sind, wie sie nun mal sind. Wären die Menschen so, wie er sich richtige Menschen vorstellt, also im Einklang mit diesem, wie er es nennt "Natürlichem Gesetz", so gäbe es sicher auch keine Notwendigkeit für Regierungen oder Autoritäten als solche, was ja auch die libertäre Sicht ist.


Das Ding ist nur: Diese Ansicht schwebt als Ideal im leeren Raum. Ja, dieses Ideal mag logisch völlig stimmig sein, und ich wäre der Erste, der es gerne auch in der Wirklichkeit sehen würde, weil es gerechter wäre, aber so ist es nun mal leider nicht. Das ist eben auch ein Fakt, oder "the Truth", die verstanden gehört, wie er ja auch als entscheidend anspricht.


Wie das Milgram-Experiment zeigt, haben Menschen die Tendenz dazu Verantwortung abzugeben, da es einen erstmal als unangenehm empfundenen Aufwand bedeuten würde, selber zu denken und Verantwortung für den eigenen Zustand zu übernehmen. Nur: Wie viele wollen das? Letztlich nur sehr, sehr Wenige. Die meisten überlassen das selbständige Denken und damit auch die Verantwortung anderen. Es ist halt bequemer. Wenn sie Glück haben, geht das halbwegs gut aus, aber oftmals kommt auch die Quittung, wie wir jetzt ja deutlich sehen können, wenn wir vor die Tür gehen. Diese Gesellschaft wird für ihre Lethargie und ihr Desinteresse bestraft.


Die Frage, die ich Mark Passio hier gerne stellen würde ist: Was machst du denn jetzt mit dem Ideal, deren Wahrheitsgehalt ich gar nicht absprechen möchte? Wie lebst du nun? Schaust du jetzt verächtlich auf jeden Politiker, Polizisten, Soldaten, Behördenmitarbeiter, Finanzamtvertreter, jede Art von Beamten, weil sie alle ja die unlegitime Autoriät repräsentieren, indem sie deren Befehle befolgen und in die Tat umsetzen? Meidest du jedes Betreten eines Staatsgebäudes? Legst du dich vielleicht sogar mit der Autorität an, indem du ihre Befehle mißachtest? Frißt du dich selber auf, weil diesen Sachverhalt leider nicht genug Leute verstehen?


Das Gefühl habe ich nämlich, wenn ich so seinen Beitrag höre. Da schwingt nämlich totales Unverständnis mit, wieso fast keiner diesen Sachverhalt verstehen will. Er redet schon seit Jahren auf die Menschen ein, meint, Menschen wären durch rationale Argumente zu überzeugen, übersieht aber, daß Menschen nicht rational sind! Menschen sind vor allem von Lebensangst dominiert. Eine Regierung/ein Staat/ein König/ein Oberhaupt und all die aufgeblähte Struktur drumherum sind Ausdruck dieser inneren Disposition der Menschen. Sie brauchen diese Dinge, weil sie sonst das Gefühl hätten, einfach nur in der Natur, mit all ihren Gefahren zu sein (was sie ohnehin sind). Sie würden mit dem wahren Leben in Kontakt kommen, und wäre das nicht ein hohes Risiko?


Folgendes Bild beschreibt es besser als viele Worte:



Die Ursache liegt also nicht im außen, in den falschen Gedanken oder Überzeugungen, sondern in den Menschen selber, in dem, was die Menschen sind, was sie wirklich wollen. Sind diese Leute innerlich wie sich-in-Geborgenheit-flüchtende, kleine Kinder, dann kriegen sie entsprechend auch die Bevormundung und die angebliche Sicherheit, die ihnen Papi Staat, oder die liebe Mutti, zu geben scheint.


Diese Wirklichkeit, die wir gerade erleben ist ein Kontinuum im Hier und Jetzt, etwas, was gerade durch jeden einzelnen Menschen erschaffen wird. Da ist keine Autorität, die sich vorher etwas überlegt, und das dann zeitlich nachgelagert allen Menschen aufdrückt, sondern aus dem Seinszustand der Masse entstehen dann auch diese unfreien, äußeren Begebenheiten mit Leuten, die sich als Gefängniswärter aufführen. Verantwortlich sind aber nicht die, sondern die, die sich freiwillig in das Gefängnis begeben.


Das verstanden gibt es auch niemanden mehr aufzuklären, weil diese Informationen an sich überhaupt nichts bezwecken können. Schau, du braucht doch gar nicht diese Scheiß-Regierung, du kannst jederzeit frei sein! Das könnte man einem Menschen hundertmal sagen: Wenn er das nicht für sich als entscheidend einstuft, dann geht da nichts.


Würden Informationen wirklich etwas ändern, dann müßten wir heute im goldenen Zeitalter leben, weil durch das Internet jeder nur noch einen Klick oder Tip mit dem Smartphone von jeder Information, die er haben will, entfernt ist. Offensichtlich ist unsere Zeit aber alles andere als golden. Früher mußten Menschen noch aufwendig bestimmte Kontakte aufsuchen, oder seitdem Buchdruck möglich ist, sich Informationen aus Büchern heraussuchen. Es war also noch nie so leicht an Informationen zu kommen, wie heute, aber das ändert nichts. Die Menschen wollen lieber uninformiert, unfrei, versklavt und damit unglücklich bleiben.


Wer bin ich, diesen Leuten das abzunehmen? Die kriegen doch das, was sie verdient haben. Ein Mensch, der auch das sieht, weiß, daß er möglichst schauen muß, nicht von dieser Idiotie noch mit abgestraft zu werden. Das ist meine Aufgabe, und nicht da irgendjemanden zu retten.


Klar, es ist sicher nicht falsch gewisse Informationen, die ich als wahr erkannt habe, bereitzustellen. Deswegen mache ich ja auch diese Webseite, aber ich tue das nicht, weil ich erwarte, daß dadurch andere aufgeklärt werden. Ich mache es, weil ich in dem Moment ein gutes Gefühl habe, und damit hat sich die Geschichte. Damit kultiviere ich keine Frustration und keinen Streß.


Ich weiß, daß meine Natürlichkeit die eigentliche Antwort auf diesen Wahn ist. Zu der Natürlichkeit gehört natürlich auch hin und wieder mal das Gefühl, entsetzt zu sein, mitansehen zu müssen, was hierzulande passiert, aber dieses Gefühl strömt für ein paar Sekunden oder Minuten durch, und ist im nächsten Moment nicht mehr wichtig. Wenn ich dann in den Wald oder an den Fluß gehe, kümmert mich diese Dummheit dieser Gesellschaft keinen Deut mehr. Da kann ich dann wieder froh und dankbar sein. Im Supermarkt merke ich dann vielleicht wieder, was mit diesen Menschen los ist, und fühle mich betroffen von dieser Verlorenheit und Weggetretenheit, nur um es dann im nächsten Moment draußen beim Laufen hinter mir zu lassen.


Was ich hier anbiete ist nämlich kein Über-den-Dingen-Stehen und Sich-nie-wieder-schlecht-Fühlen, sondern die völlige Unabhängigkeit von all diesen Stimmungen, das heißt, daß ich erkenne, daß ich diese Stimmungen nicht bin, und deshalb auch nicht an ihnen kleben muß, sie als einzig wichtig einstufe.


Aber diesen Punkt der eigentlichen Freiheit zu erklären, würde hier jetzt zu weit führen. Wer darüber mehr erfahren will, wie er das auch für sich erreichen kann, der kann mich ja auch über das Kontaktformular mit Fragen dazu erreichen.


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