Die Hörbiographie über J. S. Bach
- Christian Nikitin
- 27. Mai
- 1 Min. Lesezeit
Mit Genuß habe ich mir die letzten Tage die frei verfügbare, volle Hörbiografie von J. S. Bach von Jörg Handstein angehört, selten so schön gelacht, wie auch geweint, so herzergreifend wird hier seine Lebensgeschichte von der Kindheit bis ins Alter detail- und facettenreich, wie ich es sonst so noch nie vernahm, erzählt. So werden genauste Interaktionen und Briefpassagen stimmlich gekonnt in Szene gesetzt, wie auch von passenden Kompositionen umrahmt. Ich könnte mir das jetzt glatt noch einmal anhören.
Erstaunlich fand ich, welche Widerstände der Mitmenschen dieser - wie nicht nur ich finde - größte Musiker aller Zeiten erdulden mußte. Und wie erstaunlich es doch ist, daß sich die Menschen schon damals ziemlich beschränkt gegenüber seines Schaffens zeigten. Es ist eben so, daß die meisten Leute etwas ungemein Wertvolles gar nicht wirklich schätzen können, weil sie es eben gar nicht wirklich verstehen. Und das war so, das ist so und das wird immer so sein.
Aber das ist letztlich auch unwichtig. Ich weiß, was ich daran habe, was gewiß nicht immer so war. Und daß das auch nur mit dem ganzen Körper entsprechend erfaßt werden kann. Es ist nichts für den Kopf, sondern für den ganzen Menschen. Da Bach in seinem Leben eben genau dieses menschliche Erleben in allem durchlebt hat und kannte. Aber in seiner Musik nicht darin hängt oder sich verliert, sondern in eine ganz andere Perspektive rückt, die weitaus mehr als nur tröstet, sondern daraus emporhebt. Im Kern ist es die Einheitserfahrung, die hier in Töne geformt ist; so läßt sich das empfinden.
Comments