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Die Berufung des Einzelnen

... ist nicht der Gesellschaft, der Familie, dem Gemeinwesen oder dem Staat zuzuliefern, sondern Selbsterkenntnis, das heißt das Erkennen des wahren Selbst und von das aus die Entfaltung in das Umfeld, wie auch immer das geartet sein mag. Das Umfeld dient hierbei nicht als Hauptzweck, sondern nicht mehr und nicht weniger als Anlaß und Spielfeld, die eigenen Möglichkeiten zu erforschen. Das ist deshalb kein zurückgezogener Mensch, der jetzt nur noch im eigenen Kämmerlein vor sich hinbrödelt, sondern jemand, der viel mehr und viel kraftvoller im Leben steht, als jeder Mensch, der meint eingebetteter Teil dieses Landes zu sein, und die größte Angst darin hat, aus diesem Kollektiv herauszufallen.


Der Einzelne, der keine Erwartungen mehr an sein Umfeld hat, ist nämlich viel freier, offener und kreativer, weil er sich nicht mehr durch einengende Sichtweisen und Regeln bevormunden läßt. Er schaut da hindurch wie durch Glas, weil er weiß, daß vieles einfach nur Dogmen sind: blind von Generation zu Generation übernommen, ohne einmal hinterfragt zu werden. Natürlich gibt es gewisse, sinnvolle Übereinkünfte, wie z. B. bestimmte Gesetze oder Verkehrsregeln, aber wer sich in diesem Rahmen aufhält, kann sie für sich nutzen und trotzdem sein Leben möglichst unabhängig gestalten.


Es ist Krisenzeit, und hier kristallisiert sich immer mehr heraus, welche Art Mensch einer ist. Einer, der saugt, runterzieht und lähmt, was die meisten sind, oder einer, der erst recht die Chance ergreift, und zu dem wird, der er eigentlich sein kann? Das ist die eigentliche Frage in dieser Epoche, und nicht, ob da irgendetwas im außen abgeschafft oder nicht eingeführt wird. Darum geht es nicht.

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