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Das Subjekt

Jeder Mensch ist in der Art wie er ist und sich gibt liebenswert, ohne Abstriche. Da gibt es nichts zu bewerten, weder als seltsam, noch verrückt oder verschroben. Das alles sind Kategorien der Gesellschaft, die versucht allen ihre Normen aufzudrücken.


Sie ist da nicht ohne, denn rigoros wird alles ausgeschlossen, was nicht ganz ins Konzept paßt, weil es sie massiv gefährdet. Jedes So-sein ist nicht berechenbar, und gefährdet damit den Status quo des Normalen, Voraussagbaren.


Um frei zu sein ist das Loslassen dieser Kategorien im eigenen Verstand einer der ersten, aber wichtigsten Schritte, denn ansonsten verurteilt man nicht nur andere, sondern steckt sich selber noch in eine Schublade, und sei es die eines gesellschaftlichen Außenseiters.


In dieser Sichtweise betrachtet man sich aber von außen, wenngleich diese Sichtweise irreal ist, weil niemand aus dieser heraus wahrnimmt. Wahrnehmen tut nur der Einzelne, und zwar von sich aus. Alles andere ist objektivistischer Humbug.


Ich werde nie vergessen, wie eine Frau, die ich vor etwa zwei Jahren einmal getroffen habe, meinte, daß ich in meiner eigenen Welt leben würde. "In welcher denn sonst?", hätte ich antworten können. Sollte ich etwa in ihrer Welt leben, die ja die angeblich wirkliche Welt ist?


Es ist interessant herauszufinden, was sie als die wirklich wirkliche Welt empfindet. Ich sage, es ist nicht die wirkliche Welt, sondern etwas, was man ihr und jedem anderen eingeredet hat, mir auch. Darin heißt es: Es gibt ein Gebilde genannt Deutschland, daß unabhängig von einem selber existiert, und wo sich jeder einfügen, etwas beitragen soll. Und welches vor und nach dem eigenen Leben genauso weitergeht.


Ist das so? "Existiert" Deutschland? Ist es ein eigenes Wesen, daß sich mit Händen und Füßen bemerkbar macht, atmet, ißt, fühlt und sich artikuliert? Daß ruft: "Hier, hier bin ich, Deutschland, ich lebe!". Tatsächlich? Wer's glaubt wird selig. Es ist offenkundiger Unsinn, und doch allgemein akzeptiert.


Nichts ist aus sich heraus da, sondern erst durch Wahrnehmung kann es da sein. Selbst die Physik hat das schon vor mehr als hundert Jahren bewiesen (Beispiel: Doppelspaltexperiment; Der Beobachter kann nicht vom Beobachteten getrennt werden; es ist eine Einheit). Ich kriege immer noch Gänsehaut wenn logisch klar bewiesen wird, daß kein Objekt unabhängig vom Subjekt sein kann. Irgendwie unheimlich, denn damit bricht ein komplettes Weltbild zusammen, daß der klar mechanistisch, dertiministischen Zusammenhänge, in denen das Beobachten keine Rolle spielt. Ganz im Gegenteil ist das Beobachten so kraftvoll und entscheidend, daß sich das gesamte Experiment alleine dadurch komplett anders verhält, was damit erklärt wird, daß die Elektronen irgendwie wüßten, daß sie beobachtet werden (wohlgemerkt scheinbar tote, unlebendige Teilchen!)


Für einen selber stellt sich die Frage, ob man nun mit der Wissenschaft und den Tatsachen lebt, d. h. sich als Beobachter für relevant hält (wohlgemerkt nicht als Ich, der etwas manipuliert), oder weiter nach der antiquierten, bereits nachgewiesen falschen These der objektiven Außenwelt. Die erschütternd klaren Erkenntnisse liegen jedenfalls schon lange auf dem Tisch.













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