Abendlauf
- Christian Nikitin
- 3. Juni
- 1 Min. Lesezeit
Gerade etwas länger in sommerlicher Abendstimmung und -dämmerung am Laufen gewesen. Und zwar eine ungewohnte Strecke, die ich vorher aus irgendeinem Grund nie nahm. So landete ich in einem kleinen Dorf; dort waren auch Pferde, sowie einige ältere und jüngere Leute, an denen ich vorbeilief, wobei ich mir dort wie in einer anderen Welt vorkam. Wo war ich nur plötzlich? Die ganze Kulisse, auch mit den Feldern und Wäldern daneben wirkte surreal, wie eine Landschaft in einem Traum.
Durch das Laufen kommt dann noch der Effekt dazu, daß ich mich weniger als getrennt von der Landschaft, sondern viel mehr als beweglicher Teil des Ganzen empfinde, der sich quasi ohne festen Standpunkt oder starre Lokalität als Raum im Raum bewegt.
Ich wüßte jedenfalls nicht, wie dem noch irgendetwas hinzuzufügen wäre, ist es ja das Lebensgefühl von Freiheit, in dem nichts fehlt. Es braucht dann keine weiteren Genüsse oder Gratifikationen, sondern es ist in sich, in dieser Aktivität und reinen Wahrnehmung, vollständig.
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