Mit diesen Bildern wird klar: Die deutsche bzw. westliche Gesellschaft ist nur eine Form vom Zusammenleben, und eine im Vergleich zu diesen Urwald-Menschen doch sehr herz- und mitgefühllose, auch wenn sie sich gerne so gibt. Die eigentliche Natur des Menschen ist in Wahrheit sehr ehrfurchtsvoll, zaghaft und zärtlich. Das zu respektieren wird aber hierzulande bereits in Kindesbeinen abtrainiert: Schulkinder werden mit Ritalin vollgepumpt, Sexualität wird in eine reine Sportfunktion uminterpretiert, unsichere Gefühle gelten als schwach.
Die Eingeborenen sind in ihrer Art weit dem heutigen Zivilisationsmenschen voraus gewesen, und es ist beinahe schon traurig, daß es zu einem Kontakt mit ihnen kam, denn viel gewonnen haben sie nicht. Ich merke ja selber, wie mich z. B. Autofahren abkapselt und isoliert von meiner Umwelt, genauso wie auch das Sitzen abends vorm PC-Bildschirm. Der ganze technische Fortschritt, wozu das Ganze, wenn ich trotzdem doch sehr viel arbeite, nur halt nicht vor Ort, sondern dort, wo ich mit dem Auto hinfahre? Und wozu noch irgendwohin reisen, wenn an dem anderen Ort doch genau die gleichen Läden mit den identischen Sachen stehen, wie in meiner Stadt?
Es ist sicher nicht alles schlecht, so kann durch Telefone oder das Internet ein Kontakt mit Menschen entstehen, die so nie zueinander finden würden. Es geht mir jetzt auch nicht darum diese primitive Lebensweise zu rechtfertigen. Aber es soll als Beispiel dienen. Diese Menschen können z. B. nur selbstverantwortlich agieren, weil sie sonst sterben würden, weil sie nichts zu essen finden würden, oder in ihrem Stamm ungelöste Konflikte mit anderen Mitgliedern tödlich enden können. Es gibt keine Gesellschaft und keinen Staat, der als künstliche Instanz diese einem abnimmt, genausowenig wie das Konzept eines Gottes, der einen beobachtet und beurteilt. Da ist einfach nur Natur, damit einhergehend auch wenig bis gar kein Verstand und das einfache Leben mit den materiellen Dingen um einen herum.
Und es ist kein Wunder, daß diese Menschen, die biologisch ja nicht anders als wir sind, auch wie schreckhafte Rehe sind, wenn wie aus dem Nichts plötzlich ein weißer Mensch auftaucht. In sowas kann man sich doch gar nicht hineinversetzen, so surreal muß das wirken.
Was auch auffällt: Die körperlichen Berührungen und Streicheleien. Auch das gibt es hier nicht. Alles läuft nur noch im Kopf ab, der Körper hängt unten dran, ist zu einem toten Werkzeug verkommen, der in Beruf oder Sport benutzt, in Genußerfahrungen als Reizkanal mißbraucht wird. Daß er aber sehr fein ist, und im Geben von Zärtlichkeiten gegenüber der Umwelt seinen Sinn erfüllt, das ist genauso schon längst vergessen worden. Nicht zufällig ist er ja auch sehr leicht verletzbar.
Es sind in Deutschland ja mittlerweile auch sehr viele dunkelhäutige Menschen zu sehen. Auch Plakate zieren nun Frauen mit Schwarzen. Man soll daran gewöhnt werden, es wird einem penetrant als "normal" eingetrichtert. Das alles hat jedoch nichts mit Offenheit und Natürlichkeit zu tun. Es ist nämlich eine Aggression ohne Sensibilität, genau wie die Weißen die Eingeborenen regelrecht verunsichern, weil etwas Ungewohntes eindringt, was sie, berechtigerweise wohlgemerkt, als Gefahr einstufen, und das Gegenüber deswegen erst auf Glaubwürdigkeit überprüfen. Alles andere wäre degenerativ, absolut widernatürlich, aber genau das ist, was den Einheimischen hier total abtrainiert wurde, diese direkte, einfache Empfindung. Die Quittung erhalten wir jetzt natürlich. Man schaue sich doch an, was hier tagtäglich vonstatten geht. Aber das würde jetzt zu weit führen. Es geht einfach nur darum zu lernen: Mißtrauen ist vollkommen Ok, das Gegenüber muß sich sein Vertrauen erst verdienen. Einfach blind Vertrauen, z. B. irgendwelchen Einwanderern ist dumm und naiv. Auch an dem Punkt sind die angeblich so unterentwickelten Urwald-Bewohner um einiges voraus.