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No-mind


Präsenz ist das, worum sich alles dreht. Das Gequatsche, das Getue, alles nebensächlich. Die Aufmerksamkeit mal auf die Aufmerksamkeit selber drehen.

Mir kam das heute in einem kurzen Gespräch in der Mittagspause. Es ging um Berufliches, um Geld, um Wohnungssuche, Beziehungen, Konflikte mit anderen usw. usf. Alles sicher auch besprechenswert, doch letzten Endes kam das Entscheidende in einer Pause dazwischen: Einfaches, volles Da-sein, nicht Träumen, nicht Problemewälzen, sondern No-mind.

Das klingt so aber irgendwie doof, denn das ist keine Konzentration, keine Fokussierung, keine Anstrengung. Absichtlich kann das nämlich nicht "erreicht" oder "erzeugt" werden. Es gibt dafür keine Methodik. Alles andere scheint jedenfalls normalerweise wichtiger, interessanter, bedeutsamer, und deshalb wird die Präsenz in der Regel übergangen.

Es ist also schon eine Wertschätzung dafür nötig, kann aber gleichzeitig nicht durch ein bestimmtes Tun angestrebt werden. Zwar mache ich schon seit Monaten tägliches Nur-sitzen, aber auch da ist die Präsenz zu 95% der Zeit durch Gedanken belegt. Wie gesagt, es gibt keine Übung, denn sie ist Grundlage, kein Ergebnis einer bestimmten Tat.

Meine Beobachtung ist nun, daß auch die Aufmerksamkeit anderer Leute eine Rolle spielt, um stärker bei mir zu sein. Sind andere Menschen anwesend, so akkumuliert sich das auch bei mir, und ich merke stärker meine Anwesenheit als z. B. alleine in meinem Zimmer, oder hier vor'm PC. Übrigens ist nun auch klar: Andere halten einen nicht davon ab, präsent zu sein, sondern ganz im Gegenteil: Sie können mir helfen, mehr bei mir zu sein.


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