Ich muß zugeben: Eisbaden (oder was sonst so die Jugend in dem Land beschäftigt) ist wirklich idiotisch. Da bin ich drauf reingefallen. Ich darf diesen Leuten nichts mehr glauben, aber auch gar nichts, leben hinter'm Mond. Momentan sind ganz andere Dinge gefragt.
Soeben im Supermarkt gewesen. Wieder Wasser eingekauft. Kann ich nur wärmstens empfehlen. So viel wie möglich. Immer wieder. Nach Luft ist das das Wichtigste, was man als Mensch braucht. Nur zur Info: Drei Tage ohne Wasser bedeutet Tod. Also sollte man daran auch nicht sparen, sich in dieser Hinsicht auf niemand anderen verlassen.
Als Krisenvorsorge habe ich mir Kanisterware gesichert, möglichst billig. Als Bonus auch einen Kasten "Staatlich Fachingen". Ich mag den Geschmack, und es bekommt mir sehr gut. Es ist jedenfalls ein gutes Gefühl, es einfach da zu haben. Einfach so.
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Die beste Vorsorge ist aber: Sich fit halten. Körperlich wie mental. Nicht resignieren. Aufgeschlossen und wach durch die Welt gehen.
Als ich gestern nach dem Eisbaden in der Sauna war, waren dort noch ältere Menschen, die das beherzigen. Es sich gut gehen lassen, die Wärme genießen. Auch das darf nicht zu kurz kommen.
Im Supermarkt gestern aber wieder folgendes Bild: Müde Gesichter, pöbelnde Jugendliche in Asi-Deutsch. Ich bekam leichte Kopfschmerzen, miese Laune. Aber trotzdem finde ich interessant, daß mich diese Stimmungen nicht mehr so fesseln. Klar, es ist unangenehm, aber da ist gleichzeitig noch etwas: Die aufschlußreiche, innere Erfahrung dabei. Die würde mich auch in einem Krisenszenario faszinieren. Da würde mal wieder der Überlebenstrieb zum Zuge kommen, das Dahindämmern wäre nicht mehr möglich. Jeder würde sein wahres Gesicht zeigen, ich wäre gefordert, könnte mehr zeigen, was in mir steckt, als es jetzt der Fall ist. Vielleicht ist das mal eine positive Perspektive, in dieser Zeit.