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Gedichte


15. August:

Gedicht IV | In der Ewigkeit verweilen

In der Ewigkeit verweilen,

das ist aller Lebewesen Urgrund.

Es gibt wirklich nichts zu heilen,

in Wahrheit gibt es keine Wund'.

Wenn es nur eine Substanz gibt,

wo soll etwas kommen und gehen?

Wenn auch die letzte Vorstellung kippt,

wird selbst der Wind diesen Fakt nicht verwehen.

Geglaubt wird es gibt dieses und jenes,

existieren tun die vielen Dinge dieser Welt.

Doch es sind nur Worte, da sein tut keines,

was bleibt ist ein offenes, weites Feld.

Leben möchte man, und das ganz lange!

Doch dieser Wunsch wirkt wie eine giftige Schlange.

Wird einem der Tod bewußt, wird einem ganz Bange!

Viele fragen: Wohin ich doch danach nur gelange?

Es ist leichter seinen Illusionen zu verfallen,

als die unveränderliche Tatsache zu erfassen.

Man kann nicht allein sein, möchte gefallen,

doch tut man dabei sich selber nur hassen.

Was getan werden muß, ist die Frage,

ich brauche eine Antwort!

Das einzige was ich dazu noch sage:

Mein Freund, bleibe an dem ewigen Ort!

13. August:

Gedicht III | Enten in der Moosach

Ein Spaziergang fand heut' statt im Neustift,

für die Hügel bräuchte man fast einen Lift.

Unten angekommen war ein Strömlein,

Moosach nannte man es, relativ klein.

Eine Brücke überquerte sein Fließen,

ach, wie ich den Anblick konnt' genießen.

Plötzlich tönte ein Gequacke hervor,

eine Entenmutter schwamm mit ihren Kücken empor.

Unter Kastanien spielte diese Szenerie,

eine Wegbank erleichterte mir dann die Knie'.

So konnte ich ein Weilchen weiter zusehen,

bis sie sich verabschiedeten: Auf Wiedersehen!

9. August:

Gedicht II | Schwarzhaarige Träumerin

Eine Situation hat mich verzaubert, ein geheimnisvolles Mädchen wartet, ihr Blick schweift in die Ferne. Wohin sie denn nur dahin träumt?

Ich ertappte mich, wie ich sie sah, mein ganzes Herz plumpste ohne Chance, fühlte mich ganz weich und zart, es überkam mich wie eine Walze.

Wie gern ich nur bei ihr jetzt säße, ganz ungeniert wär ich ihr gern nah, doch wie sich das arrangieren ließe, das war mir nicht ganz klar.

Was bleibt ist diese vage Ahnung, eines süßes Gefühl von Sehnsucht. Es gibt mir wieder Kraft und Schwung, diese tiefgreifende Lebensfrucht.

8. August:

Gedicht I | Spontan-Fluß

Wissen ohne Sein ist unmöglich,

Sein ohne Wissen gleich viel.

So lang ich hier sitze ist es wahrscheinlich,

daß ich mir das setze als Ziel.

Doch ist es schon da,

was soll der ganze Streß.

Es ist doch schon wahr,

wohl atmete ich Unmengen Asbest.

Ich war nämlich in Gebäuden,

die vor Dacharbeiten stunken.

Die Leute zähle ich sicher nicht zu meinen Freunden.

Was sollte das ihr Halunken!

Doch ehrlich gesagt sind das alte Gedanken,

die waren schon vorher da, leider.

Wohl schon vor einigen Dekaden,

quälten sie auch einen Herrn Maier.

Hier in Deutschland ist es halt so,

daß es so passiert im Kopf.

Die Ideen sitzen selbst auf dem Klo,

deswegen trinken sie hier gerne Malz und Hopf'.

Vergessen und Verdrängen ist das Omen,

keine Fragen stellen,

dann wird man dich loben!

So etwas kommt von falschen Quellen!

Um was geht es hier überhaupt?

Das frage ich hier mich,

und nicht: Ist das hier erlaubt?

Darum geht es sicher nicht.

Vielleicht geht es nur um Nudel mit Soß'

oder den strömenden Regen in der Dachrinne?

Wer sagt es wäre woanders mehr los?

Ich meine, das erfahre ich doch mit direktem Sinne.

Ich denk grad eh ich spinne,

wenn ich so lese was hier steht.

Kann ich sagen, daß ich hier gewinne?

Oder gehöre ich doch lieber wieder ins Beet?

Ich weiß es nicht, und das ist gut,

denn es ist ein Experiment,

deswegen ist es wichtig, wenn man es tut,

da man sonst vor sich selbst wegrennt.

Deswegen möchte ich das Gedicht auch nicht ändern,

und mit Worten enden, die ich gefunden hab beim Schlendern:

Jedem Mensch recht getan,

ist eine Kunst, die niemand kann.


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