Mr. Bean ist einfach zeitlos. Man kann sich die Serie noch in 1.000 Jahren anschauen und es wird immer das Grunddilemma eines jeden Menschen aufzeigen: Was denken die anderen von mir? Vor allem geht es um den Stolz und die Angst um Hilfe zu bitten, den dieser überspitzte Charakter darstellt, und jeden ehrlichen Menschen genauso auf sich selber zurückwirft. Wo traue ich mich nicht um Hilfe zu fragen? Wo vertraue ich mich nicht an, sondern versuche alle Problemstellungen mit mir selber auszumachen? Wo versuche ich mich als fehlerlosen und erfolgreichen Typen darzustellen? Das zeigt Rowan Atkinson in seiner Rolle unvergleichlich gut.
Für mich ist es ein guter Spiegel, mich in diesem Charakter zu sehen und auch meine Ablehnung von Schwäche und Unwissenheit nicht von mir zu weisen. Die bedürftige Art die dargestellt wird muß man genauso von sich kennen, ansonsten würde man sie nicht wahrnehmen können. Die Bestätigung nach der man sich die ganze Zeit sehnt, kommt dann erst recht nicht. Und die Blamage und Scham, wenn genau das, wovor man sich am meisten fürchtet, nämlich die Ablehnung der anderen, eintritt. Mr. Bean versucht ja in seiner verschrobenen Art immer wieder souverän und sicher zu wirken, doch bringt er sich dadurch immer wieder in Situationen, die ihm genau den Schlamassel einbrocken. Würde er einfach die eigene Hilflosigkeit eingestehen, hätte er die ganzen Probleme nicht. Dafür muß aber das eigene Ego, der eigene Stolz geopfert werden, der ihn z. B. daran hindert, ein einfaches Mißverständnis oder eine Unklarheit mit einem Passanten auszuräumen. Stattdessen versucht er alles mit sich auszumachen. Und genau das ist eigentlich die menschliche Schwäche, die sich als Stärke bürdet. Eine innewohnende Lehre, derer sich die meisten beim Anschauen der Filme nicht bewußt sind.