Hier wird knallhart durchregiert. Oder hat dich jemand gefragt, ob du diese Masken im Gesicht tragen möchtest? Oder daß du deinen Laden schließen mußt? Deinen Sport nicht ausüben darfst? Deine Freunde nicht mehr treffen darfst? Nur noch so und so weit, dann und dann von deiner Wohnung (Heimknast) wegdarfst?
Selbst wenn ein Eingriff wissenschaftlich voll legitimiert wäre (was es genauer betrachtet gar nicht ist), so ergibt das doch nicht automatisch, daß jetzt Zwänge und Pflichten an der Tagesordnung sein müssen.
Auch sowas wie eine offizielle Demokratie kann eine Diktatur sein, eine Unterdrückung einer Minderheit durch eine Mehrheit. Der Punkt ist hier: Wieso hat eine Mehrheit denn automatisch Recht, nur weil sie die Mehrheit ist? Die Fakten können doch auch von einer Mini-Minderheit, ja sogar von nur einem Einzigen vertreten werden.
Im Film "Die Zwölf Geschworenen" wird z. B. eindrucksvoll gezeigt, wie die überwältigende Mehrheit gar nichts aussagt, da diese den Weg des geringsten Energieaufwands geht und zu vorschnellen, unüberlegten Schlüssen tendiert.
Es gibt tatsächlich auch Leute, die meinen hier kann es keine Diktatur geben, weil das ja eine Verschwörung oder Intrige wäre, wo sich mehrere Leute absprechen, viele andere zu unterdrücken. Und das wäre per se nicht möglich und schlüssig.
Natürlich ist hier kein Mensch in Kontrolle, und kann seinen Plan von vorne bis hinten durchziehen, denn niemand hätte planen können, daß so viele Menschen hier völlig linientreu mitmachen, bei so geringer Faktenbasis. Aber dennoch passiert es. Und hier ist doch das Problem. Nicht, ob da gewisse Leute eine Agenda haben. Die Agenda wäre ohne mitziehende Menschen doch nur eine Idee, mehr nicht.
Zu dieser jetzigen Inszenierung gehören immer zwei Kräfte, die sich gegenseitig bedingen: Die Diktierer und die Diktierten. Es braucht also auch diejenigen, die Entscheidungen beschließen, wobei es im Kern nichts anderes ist, als ein Beschließen-lassen und Sich-regieren-lassen des unterwürfigen Lemmings in der Masse. Keiner könnte selbständige, mündige Privaterwachsene so behandeln, wenn diese dem nicht zustimmen.
Hier wird diktiert, denn der Lebensstil jedes Einzelnen ist betroffen, und wehe du fügst dich nicht: Dann wird dir mit Strafen bis hin zu Gewalt gedroht. Wer meint, das hat noch was mit Freiheit zu tun, dem ist nicht zu helfen.
Das Lustige ist aber, daß die Gefängnisgitterstäbe dieser Diktatur so weit auseinander sind, daß ich jederzeit trotzdem raus und rein spazieren kann. Jeder könnte das. Reinspazieren heißt, ich halte mich ja trotzdem noch unter den Leuten auf, bin aber nicht mehr an deren Denken und Überzeugungen gebunden. Ich weiß, daß mir die eigentliche Welt jederzeit zugänglich ist, selbst wenn alle meinen, der Kerker, in den sie sich selber festgesetzt haben, wäre das Einzige, was es gibt, während einige so tun, als wären sie die Gefängniswärter, würden darin die Regeln beschließen, obwohl sie und jeder andere auch jederzeit rausgehen könnte.
(Ich meine hier rausgehen aber jetzt gar nicht im physischen Sinne, also daß ich mich dem Regime körperlich entziehe, was fast unmöglich scheint, sondern rausgehen im Sinne von Verlassen des vorgefertigten Denk- und Handlungsschemata X, wie wir als Staatsbürger hierzulande konditioniert wurden. Rausgehen vor allem im Sinne von: Verlassen des Verstandeskäfigs, wiederentdecken des freien, ungebundenen Raumes der Gegenwart, der Natürlichkeit, der Authentizität, denn nur da ist die eigentliche Lebendigkeit zu finden.)
In dem Moment kann es äußerlich eine Diktatur geben, oder nicht: In allen Fällen muß ich schauen, wie ich in dieser Lage, zwischen Geburt und Tod, meine Antworten finden kann. Selbst ohne Diktatur bleibt diese Frage, die aber mit Diktatur eindeutig mehr auf die Pelle rückt, weil einem die Möglichkeit des Sterbens viel näher auf den Leib rückt.
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