Er trifft hier genau den Punkt und ist auch meine Erfahrung. Es paßt nicht zu dieser Kultur und ist so praktiziert auch nicht natürlich.
Ich sehe es als ein gutes Zeichen, daß sich das langsam herumspricht, denn was für einer Hölle habe ich mir z. B. ausgesetzt, als ich das früher tatsächlich meinte, machen "zu müssen".
Es ist auffällig, daß all die Coaches, die das vor ein paar Jahren noch propagiert haben, nun fast alle von der Bildfläche verschwunden sind. Es ist aber zum Glück so: Früher oder später verkriecht sich die Lüge. Sie kann dem Leben nicht standhalten. Genauso wie das Handelnden-Ego, welches sich z. B. in dem eigentlich aggressiven Akt des "Ansprechens" ausdrückt und in Wahrheit gar keine Substanz hat.
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Auch folgender Text ist sehr lesenswert, denn hier geht jemand auf einen "Coach" ein, den ich vor etlichen Jahren ebenso als maßgeblich empfand, hier aber sehr gründlich beschreibt, was an der einseitigen Aufbürdung von Verantwortung auf den Mann bezüglich Partnerschaftsanbahnung, die dieser propagierte, so unplausibel ist:
"Es wird die Verantwortung und Handlungsfähigkeit von Frauen völlig ausgeblendet. Völlig unterschlagen wird, dass eine Frau als erwachsener, handlungsfähiger Mensch genau so viel Verantwortung an der Entwicklung einer zwischenmenschlichen Beziehung trägt, wie es ein Mann tut. Treffen sich zwei jungen Menschen auf einem „Date“, und entwickelt sich aus diesem Treffen keine längere, harmonische Beziehung, liegt das nicht zwingendermaßen allein am fehlerhaften Verhalten eines Mannes."
"Durch das völlige Ausblenden der Gestaltungsmöglichkeit von Frauen in zwischenmenschlichen Beziehungen entsteht eine zweifelhaft konstruierte Realität, in der Frauen als handlungsunfähige, passive Wesen erscheinen und Männern alle Verantwortung in zwischenmenschlichen Beziehungen aufgebürdet wird."
Ich kann alle jungen Männer verstehen, die Sehnsucht verspüren, in dieser kaputten Gesellschaft auf keinen grünen Zweig kommen, vereinsamen und versuchen, etwas in eine positive Richtung für sich zu bewegen. Es ist jedoch falsch alles auf die eigene Kappe zu nehmen, so als würde etwas nicht stimmen, weil man nicht dies oder jenes tut, dies oder jenes darstellt.
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