Ich merke, daß das Leben von wenigen Angewohnheiten bestimmt wird, die so in Fleisch und Blut übergehen, daß sie gar nicht mehr bemerkt werden. Nach Jahren braucht man sich dann nicht wundern, daß das eigene Leben als langweilig und immergleich empfunden wird.
Beispiele bei mir:
Grübeleien, Tagträume, was zu tun wäre, wie ich mit anderen umgehen sollte
Zu spätes Ins-Bett-Gehen, dadurch morgens meist nicht ausgeschlafen
Arbeiten über meine körperliche Grenze hinaus (Körperwahrnehmung wird ignoriert)
Auf die immergleiche berechenbare Art und Weise agieren und sprechen
Abends nach der Arbeit in der Wohnung vor allem am Computer sitzen
Ich merke, daß es manchmal schon gut ist, einfach mal etwas anderes zu machen z. B. war ich jetzt abends noch etwas Radfahren, was ich sonst eigentlich nie mache. Es war sehr angenehm in der warmen Sommer-Abendluft und ich fühlte mich wie ein Tourist im Ausland, irgendwie unbelastet und offen gegenüber den Eindrücken z. B. der Lebensweise der hiesigen Menschen.
Es ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber sie wirkt wie ein frischer Windzug im Fühlen und Denken.
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