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Selbsterkenntnis für Anfänger 12 - Ankommen

Abends machte ich noch einen kleinen Spaziergang in meinem Wohnviertel. Es war recht angenehm warm, spätsommerliches Klima, was insbesondere nach dem herbstlichen Temperaturabfall sehr wohltuend war. Auch der Mond leuchtete in voller Pracht seiner Krater.


Kurz vor daheim dann spontan auf die Bushaltestellen-Bank gesetzt und länger die einfache Umgebung des Straßenzuges, des Asphalts und Pflasters, der Gebäude, Bäume, Autos auf mich wirken lassen. Es war sehr friedvoll, so einfach, wie es war.


Ich schreibe das hier, weil ich sehe, daß ich sonst solche Beschreibungen, daß jemand so etwas tut, nicht kenne. Denn normal ist das Vorbeihuschen an dem, was ist. Es gibt kein Ankommen. Denn da scheint eben nichts zu sein. Zu schlicht und uninteressant erscheint es dem Verstand.

Und so geht es mir eben meistens auch: Es werden die besonderen Momente gesucht, auf die wird sich orientiert, die treiben von Moment zu Moment. Dabei wird aber die vorhandene Qualität der Erfahrung übersehen. Die immer da ist!


Es ist wichtig den Unterschied zu verifizieren: Ankommen und Getriebenheit. Ersteres erscheint als ein weniger, ist aber doch mehr, weil es wieder in die direkte Erfahrung zurückführt. Das ist auch körperlich zu merken, daß sich da wieder etwas setzt. Letzteres dagegen entführt in eine Scheinwelt.


Außerdem rücken sich die Dinge automatisch an den richtigen Platz. Weil erst dann klar wird, daß alles in Ordnung kommt, früher oder später, so oder so. Es gibt nichts zu befürchten, weil das Ankommen die Basis ist, die egal, was passiert, immer da sein wird. Es ist, wie wenn man einen Freund findet, der immer für einen da ist, auf den ich mich verlassen kann.


Der Verstand, und das Ego, das er erzeugt, kennt keine Freunde. Er benutzt sich und andere für seine eigenes Aufblähen. Da gibt es kein Ankommen. Und das ist leider der Status des Menschen im Verstand, bei dem eben nichts in Ordnung ist und kommt, weil er nicht mehr weiß, wie dahin zurückzufinden ist, das aber auch gar nicht will.


Ich muß aber sagen, daß das nicht (mehr) mein Problem ist. Im selben Moment würde auch ich wieder abdriften, um da jemandem zu helfen. Was ich hier tue, tue ich aber alleine für mich. Ich fühle mich einfach lebendig, wenn ich hier meine Einsichten wie ein Schild aufstellen und sagen kann: Das ist, was ich zu geben habe. Auch das kommt durch das Ankommen: Nicht mehr auf Bestätigung angewiesen zu sein.





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