Freiheit wird nicht erkämpft oder errungen. Sie ist nicht das Ergebnis einer langjährigen, harten Arbeit, sondern sofort vorhanden und jedem zugänglich.
Das Problem, das sich dazwischen schiebt, ist die Befangenheit mit dem eigenen Ego, welches eben z. B. Angst hat sich so, wie es ist, frei und offen zu zeigen. Dieses Blog, und gelegentlich auch Videos sind nichts anderes als eine Übung dafür, wieder von dieser Befangenheit und Trennung von der Welt runterzukommen. Niemand muß erst prominent, berühmt oder sonst wie berechtigt sein, um an dem Punkt zu sein, von sich ausgehen zu dürfen.
Dieses Dürfen ist der entscheidende Punkt. Diese Erlaubnis muß ich mir selber wieder geben, weil von außen, da kriege ich die schon gleich dreimal nicht. Da kann ich mein Leben lang warten, nur um mir am Ende voller Verbitterung eingestehen zu müssen, daß ich mich selber entmündigt habe.
Es ist nicht schwierig, gehört nur verstanden. Und mit Verständnis werden auch die einfachsten Dinge im Leben Ausdruck davon. Alles, was Menschen unternehmen, arbeiten, verrichten ist von da betrachtet etwas Wunderbares, Schönes, Wertvolles. Die meisten wissen das jedoch nicht, weil ihnen dieser Verständniskontext fehlt, der durch die Selbsterkenntnis kommt. Daß ihr Leben eine unermeßliche Bedeutung hat, und zwar nicht für andere Menschen, sondern für sie selber. Dieser Verständniskontext ist als Unterströmung in der Menschheit schon immer vorhanden, während sich die äußerlichen Bedingungen und Umstände im Kreis drehen, im Grunde gleich bleiben.
So sind auch die momentanen, verrückten gesellschaftlichen Begebenheiten nicht wirklich etwas Neues, sondern treten zyklisch immer in Menschenmassen zutage, die sich blind beeinflussen lassen. Wer im Gegensatz dazu all das mit Bewußtsein beleuchtet, kann diese Situation für sich umso mehr nutzen, indem er umso mehr freier von Zustimmung oder Ablehnung in solch einem Irrenhaus wird, umso mehr versuchen wird, völlig unabhängig davon die eigene Situation darin zu klären. Was aber nicht heißt, vor seinen Mitmenschen oder den politischen Umständen zu flüchten, nur zu wissen, daß da nicht wirklich etwas zu holen ist.
Würde ich in den 60/70er-Jahren jung sein, wo scheinbar alles irgendwie aufwärts geht, ein Meilenstein nach dem anderen erreicht wird, die Menschheit zu neuen Dimensionen aufbricht, so würde einen diese Gesellschaft mit ihren Hoffnungen und Visionen viel eher einsaugen und in den Bann ziehen, einen scheinbaren Sinn schaffen, der aber wie man gesehen hat auf Dauer ohnehin nicht zu einer Änderung oder Befreiung in den Menschen geführt hat.
Diese Virussituation bringt sogesehen nun auch wieder klare Verhältnisse ans Tageslicht. Sie zeigt, wo diese 2010/20er-Gesellschaft gerade wirklich steht. Das Bild mit den Mundschützen ist gerade hierbei wirklich perfekt, zeigt auf, daß hier eigentlich etwas hochgradig krank ist, wir hier nicht in einer blühenden Kultur leben, sondern in einer Krankenhaus-Kultur, die gerade dabei ist zu krepieren und zu sterben.
Es ist dann übrigens auch kein Zufall, daß das Geschlechterleben in diesem Land ziemlich auf Sparflamme läuft. Welche Frau will denn in so einer Zeit noch Kinder in die Welt setzen? Da paßt es schon zusammen, daß nun mit den Masken die Bereitschaft zu Fruchtbarkeit noch weiter abnimmt, als es eh schon war. Diese Einengung ins Private, in die Abkapselung, in die Anonymität wird verstärkt. Von den wirtschaftlichen Schäden noch gar nicht zu sprechen. Eine Gesellschaft, die gerade so versucht zu überleben, wie soll da noch Kreativität, Spontanität und offenes Fließen möglich sein? Geht doch gar nicht.
Was ich jedoch merke: Ich habe nur soweit damit zu tun, inwieweit ich mich darin involviere. Mein Part ist zu schauen, was ich trotz alldem beitragen kann, und selbst wenn es nur wenig ist, wenn es nur dieser Blog ist. Das alleine ist schon Schönheit.
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