Laut Gerd-Lothar in seinem Livestream vom 23. März drei essentielle Augenmerke für ein harmonisches Leben:
Bewegung v. a. Laufen als ein In-Fluß-bringen der Körperenergien. Wer diese natürliche Fortbewegungsform vergißt und nicht regelmäßig praktiziert, wird das schnell in zunehmenden Verspannungen und Unwohlsein merken. Fast unmöglich zu ersetzen.
Gefühlsleben als Akt des fruchtbaren Austauschs mit der Umwelt z. B. durch einfache Gespräche im Alltag. Emotionaler Ausdruck im sozialen Austausch bringt Schwung und Laune zurück. Das Herz gibt und erhält Nahrung.
Sexualität als der am meisten vernachlässigte Aspekt, da oft verdreht assoziiert in der heutigen Gesellschaft, die sich zwar aufgeklärt gibt, in Wahrheit aber kaum Freiraum für wirkliches Experimentieren gibt durch strikt betonierte Ehe- und Partnermoral. Sex dann nur als abstraktes Gierobjekt in Werbung, auf Plakaten, in Zeitschriften oder Pornos, nicht im echten Leben.
Die ersten zwei Punkte hat jeder eindeutig selber in der Hand. Niemand kann einen hindern diese Punkte zu leben und als Prioritäten hochzuhalten. Der letzte Punkt bedingt jedoch nur auf den ersten Blick ein Gegenüber, denn Erotik ist nicht nur der Sexakt als solcher, sondern zeigt sich auch in Feinsinn, Zärtlichkeit und Sensibilität gegenüber Sinneseindrücken. Diese Möglichkeiten verfeinern und intensivieren kann beim Menschen aber sicher das Gegenüber des anderen Geschlechts.
Interessant ist bei den Ausführungen auch der Zusammenhang mit der Lehre der Zentren aus dem Vierten Weg. Betont wurden hier also das Bewegungs-, Gefühls- und Sexzentrum. Erwähnt wurde im Livestream auch das instinktive Zentrum bezogen auf Extremerfahrungen wie Ultrarunning. Gurdjieff nannte das Überanstrengung. Da wo der Verstand meint, es ginge nicht mehr, da fängt die Sache erst an.
Fehlt nur noch das Denkzentrum, was für einen eher westlich, naturwissenschaftlich erzogenen Menschen hier in Deutschland, sicher überproportionale Bedeutung hat, aber auch seinen Platz verdient, um sich intellektuell herausgefordert fühlen zu können, wie ich schon hier beschrieben habe. Wir sind schließlich nicht einfach nur Affen, denen es reicht, wenn sie in Bäumen hüpfen, bißchen was zu fressen und gelegentlich Sex haben können, sondern da sind eben noch ein paar mehr Möglichkeiten, die ausgeschöpft werden wollen.