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Wie Schein und Fakt zusammenhängen


Mein Leben ist in vielerlei Hinsicht nicht perfekt. Und doch könnte es gar nicht besser sein, als es eben ist. Es geht nicht um Umstände, das wird immer deutlicher, sondern um die Qualität hinter egal welcher Erfahrung, sei es auch naß im Dreck zu knien oder bei hoher Luftfeuchte und Nebel zu frieren. Wenn es im Hier und Jetzt ist, ist es immer gut, auch Unangenehmes, wie ich es leider zurzeit mit einer stärkeren Magen-Darm-Verstimmung erlebe. Leben sind Erfahrungen, der Tod kann nicht erfahren werden, und Erfahrungen bedeuten: Alles erfahren, was Menschen möglich ist. In nun knapp einem viertel Jahrhundert habe ich davon schon mehr als genug machen können, um alles zu verstehen, was nötig ist.

Ich habe vorhin einen kurzen Ausschnitt einer Rede von Peter Maffay an einer Schule in meiner Heimatstadt angesehen. Da ich die Schule gut kannte - es war das Gymnasium neben meiner damaligen Realschule, in dessen Sporthalle ich oft war - habe ich das neugierigerweise angeklickt. Ich konnte dabei neue Dinge bei mir feststellen: Ich habe mich nicht mehr an dem Irrtum gerieben, den er da von sich gab, sondern es war vielmehr ein einfaches Sehen, daß dieser Mensch sich selber zu einem Werkzeug für ein kollektives Denken degradiert hat und dafür nun als Sprachrohr agiert. Jeder, der glauben will, was er da von sich gegeben hat, wird sowieso glauben, und niemand wird das verhindern können, das ist sonnenklar. Deswegen ärgert es mich auch nicht mehr, wenn dieser Wahnsinn - den ich hier wirklich nicht näher beschreiben möchte, weil das bereits genug andere ausführlich gemacht haben - weiterverbreitet wird, weil wenn es jemand tatsächlich durchschauen will, so wird ihn oder sie keine Macht der Welt davon abhalten, das zu tun. Das würde ich, nichtmal ein Heiliger, ein Jesus oder Buddha würde es schaffen, einen Impuls zur Wahrheit in jemandem zu aktivieren, wenn derjenige es nicht von sich aus will.

Dabei spielt das Verständnis mit eine Rolle, das Wissen und Unwissenheit immer ein Gleichgewicht bilden, wie es auch im Vierten Weg beschrieben wurde. Diejenigen, die wissen wollen, die durchschauen, die nehmen es sich, und all die anderen, die im Kollektiv Verbesserungen anstreben oder Regime-Beweihräucherungen betreiben, die bleiben eben auf der Strecke, und zwar aus freien Stücken. Man kann sich also die Zeit und Energie sparen, die man sonst für Ärger, Hadern, Frust oder Diskussionen aufgebraucht hat, und sie für sich selber nutzen.

Die Leute in Ruhe lassen, kommt dann ganz von selber. Das hat übrigens auch nichts mit Abdanken zu tun, oder daß man das Handtuch werfen würde. Jeder ist immer willkommen, auch diesen Raum aufzusuchen, indem er sich wieder zurückerinnern kann, worum es für ihn eigentlich geht. Geht es tatsächlich um Aufklärung? Oder kann man nicht froh und dankbar sein, selber frei von einer falschen Vorstellung zu sein, die soviel Schaden anrichtet? Die Antworten anbieten, die ich gefunden habe, geht auch weiterhin. Das läuft aber völlig unabhängig von der Scheinwelt der Propaganda und Lügen, in denen sich die Menschen gegenseitig bestätigen. Wie könnte nämlich etwas Faktisches jemals von einem Schein tangiert werden? Ein Gegenstand von seinem Schatten, ein Naturgesetz von einem Fantasiegebilde, eine Lampe von einem dunklen Eck im Zimmer? Es ist vollkommen ausgeschlossen.


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