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Die Gefahr der Ausnahmen

Aktualisiert: 9. Jan. 2020


Ich muß aufpassen mit meinem Verstand. Ja, heute bin ich müde, heute kann ich mal auf der faulen Haut liegen, mal eine Ausnahme machen, z. B. was das Blogschreiben angeht, oder auch, daß ich in meiner Freizeit noch laufen gehe. Nach und nach aber wirkt sich das wie ein Dämon aus, der nun die Energievermeidung rechtfertigt, weil, ist doch nichts Schlimmes passiert, als ich es mal einen Tag lang nicht gemacht habe, so die Logik.

Das perfide ist aber, daß sich der Verstand das merkt, und beim nächsten Mal, wo mal weniger Lust da ist, was durchaus vorkommen wird, direkt versucht den kürzeren Weg zu gehen. Wie eine Krankheit breitet sich dieser Gedanke nun aus, und ich beginne zu überlegen, nun jedes mal von Neuem, ob ich denn heute nun was mache oder nicht. Dieses Überlegen zieht Energie ab, und läßt unnötig Zeit und Energie verpuffen.

Wenn ich aufhöre zu überlegen, dem Einhalt gebiete, indem ich z. B. Täglichkeit voraussetze, hören die ganzen Abwägungen ein für alle mal auf, und ich tue einfach. Das ist sicher anfangs nicht ganz leicht, und kann durchaus unangenehm sein, weil das für den Verstand wie Übertreibung wirkt, aber ich merke bei mir deutlich, daß das absolut nötig ist. Entschlossenheit entzieht Ausreden jegliche Grundlage.

Wenn es wirklich nicht geht, aufgrund von Verletzung oder fehlenden Möglichkeiten etwas im Internet zu veröffentlichten, dann zeigt sich die Unmöglichkeit an einem Tag schon von selber. Aber von einem selber kommend, ist Lavieren nichts anderes als Schwächung, sowie Kraft- und Elanverlust der bittersten Sorte.

Aber bitte nicht falsch verstehen! Es geht nicht darum, ein vor sich selber großartig dastehender, fitter, mit sich unnachgiebiger Mensch zu werden, der hart und steif ist, sondern um ein bestimmtes Lebensgefühl, was sich mit einer natürlich praktizierten Disziplin nach und nach ergibt. In dem Moment ist die Disziplin nämlich nur Vehikel, nämlich, daß es einen höheren Wert gibt, der es verdient, täglich in meinem Leben stattzufinden. Das hebt die Qualität des Lebens ungemein! In dem Moment gibt es auch kein Ziel mehr in der Zukunft, sondern der Sinn und Zweck der Aktivität erfüllt sich jetzt, ist er ja bereits ein Lebensstil geworden, und den lebt man entweder oder er existiert nicht. Und davon braucht man auch keine Erholung, keinen Tag Pause oder Urlaub.


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