Gestern hatte ich einen gefühlsintensiven Traum, und heute Nacht gleich drei, die mir alle etwas sagen wollen, und deshalb direkt nach dem Aufstehen notiert habe. Ich habe noch keine Erklärung gefunden, aber nehme mir dafür Zeit, um sie jetzt etwas genauer beleuchten zu können.
Ich finde mich in einem Gartenbauprojekt wieder. Es sind sehr viele Leute beteiligt, auch viele, die mir unbekannt sind. Ich werde mit der alleinigen Verantwortung beauftragt, solle später unbedingt noch etwas Kies holen, das wäre wichtig. Hänge jedoch in einer Art Problematik fest. Ein Granitstein für den Einzeiler scheint nicht zu passen, komme einfach nicht vorwärts. Es macht sich leichte Panik breit, da ich ja noch den anderen Auftrag dringend abwickeln müßte. Ich müßte schneller werden, aber es ist noch so viel zu tun... Parallel wird von den restlichen Leuten aber alles fertig abgewickelt. Die ganze Panik war somit umsonst. Dazu frage ich mich, was ich eigentlich auf der Baustelle mache, ich habe doch gerade Urlaub.
Ich soll mich wohl nicht an einzelnen Details und Problemstellungen festbeißen. Es liegt nicht immer alles an mir.
Und ich muß nicht den einsamen Kämpfer spielen. Es gibt auch andere Leute, die arbeiten können, und denen vertraut werden kann, wenn ich nicht zur Verfügung stehe, oder Urlaub habe. Es war nun wirklich ein erfolgreiches, langes Jahr, und die freie Zeit habe ich mir nun redlich verdient.
Vorfall in einer Art Kantine: Ich stehe als Erster am Eingang, hinter mir ein großer Andrang. Fülle mir den Eintopf in den Teller, komme aber kaum dazu, weil der nächste bereits drängelt, als ich den zweiten Löffel einschenke, um meinen Teller voll zu bekommen. Es ist einfach zu eng, weil zu viele Leute in dem Gang stehen. In der Hektik will ich mir noch eine Süßwaffel genehmigen, die einen hohen Stapel bilden. Dabei kippt der Stapel auf bereits aufgefüllte Kaffeetassen um. Ein Riesenaufschrei, die Kantinenmitarbeiter sind entsetzt, und ich versinke in Scham. Es ist aber nichts zerbrochen, nur der Kaffee ist ausgeschüttet worden.
Ich half dann beim Aufwischen, stellte dabei mein Essen und mein Geldbeutel ab. Von der Seite wurde ich von zwei größeren Typen blöd angelabert. Keine Ahnung, was genau es war, irgendetwas Herabsetzendes. "Einer von ihnen versteckte meine Sachen", dachte ich, denn ich fand sie nicht mehr. Letztlich doch, ganz hinten an einem großen Tisch. Ich kam aber mit den Händen nicht ran, also mußte ich wie ein kleiner Junge unter den Tisch krabbeln, um hinten dranzukommen. Mittendrin bekam ich Panik, daß mein Essen kalt werden würde. Ich kam an den Geldbeutel, aber nicht mehr zum Essen. Unter dem Tisch wurde ich ohnmächtig.
Ich lasse mich noch zu sehr von anderen aus der Ruhe bringen. Ich mache das. "Wer nicht alles wartet, wer auch noch dran sein möchte, wer auch ein Stück haben will." Darauf nehme ich viel zu viel Rücksicht, und setze mich selber unter unnötigen Streß. Sollen die doch warten. Auch im Traum war es mir unangenehm "der Erste" zu sein. Das geht ja mal gar nicht. Ich bin ja schließlich bescheiden, und stelle mich immer hinten an. Auch das ist mal faszinierend zu sehen.
Das mit diesen Typen kenne ich auch. Die wirken sicher und stark, und hacken gerne auf mir herum. Da gebe ich dann klein bei, werde zum kleinen Jungen, der das erduldet, und sich veräppeln läßt.
Ich beobachte einen einsamen Abenteurer, wie er in der Wildnis seine Sachen packt. Er hat einen Allrad-Wagen so umgebaut, daß er auch per Gleitschirm schweben kann. Er fährt damit nah an Klippen, auf Inseln, übers Meer, auf Berge und schließlich auch auf Gletschern. Alles nicht auf Straßen oder Wegen, sondern durch's freie Gelände. Alles sehr gefährlich.
Jetzt steige ich in den Traum ein. Ich helfe jetzt ihm, und plötzlich auch seiner Crew, die aus dem nichts auftaucht. Es bahnt sich eine monströse Szene an. Gerade so gelingt es ihm aus den Bergen zu fliehen, und sich gerade so in einer Art Spalte zu verkriechen, bevor ein Rieseneisbrocken vom Gletscher vor uns in einem Stück herunterfällt.
In der Spalte wird pausiert. Darin sind aber mehrere Boxen oder Module enthalten, kein Wagen mehr. Die müssen ausgepackt und zusammengebaut werden. Höchste Sorgfalt ist gefragt. Das ganze Team tüftelt. Viel Elektronik ist mit dabei, Kabel müssen angeschlossen werden, an komplexen Kästen. Alles wirkt irrsinnig kompliziert.
Da ich neu bin, ist da eine Riesenunsicherheit. Ein anderer Helfer kennt sich scheinbar besser aus. Es kommt aber zum Fiasko. Ich warne panisch, daß mehrere Kabel anfangen wegzuschmelzen, und daß das System überlastet. Auch der Helfer wirkt verzweifelt. Also reiße ich ein, zwei Kabel aus, drücke zwischen Kabelverflechtungen einfach eine Taste.
Ein anderer Typ hat wohl mehr Ahnung. In belehrendem Tonfall meint er, ich hätte das eine Kabel drin lassen sollen, und versucht es wieder reinzufieseln, erfolglos. Auch hätte ich die andere Taste ausschalten sollen.
M., ein alter Bekannter von mir, der jetzt Hobbyregisseur ist, ist jetzt Teamleiter. Er war erstmal ziemlich entsetzt von dem Vorfall, extrem böse. Bei mir beruhigte er sich wieder, lächelte und meinte ich wäre sein "Herzensbuddy".
Wieder kommen andere Experten, und wollen weitermachen. Einer spricht mich an, ob ich denn auch Urlaub für das Projekt genommen hätte, oder ob ich mich krankschreiben lasse. Ich hätte aber nur heute frei, was wenig Sinn machte, weil alles so weit weg schien.
Auch das eine irrsinnig lange Traumsequenz. Die Landschaft, die Wildnis, die Berge, die Gletscher kommen klar von meinem Ausflug in die Berge dieses Jahr. Auch da war ich in entlegenen Gebieten wandern, und diese Eindrücke sind sehr stark hängen geblieben.
Die Ohnmacht in den Projekten kommt wohl von der Arbeit, wo es auch manchmal Aufgaben gibt, die ich einfach nicht kann. Aber ich habe die Erwartungshaltung es zu können, die durch die anderen wiederum verstärkt wird. Nun habe ich aber nicht die große Erfahrung, also ist es völlig normal überfordert zu sein. Auch da muß ich sehen, daß ich nur da die Verantwortung für Dinge übernehme, die ich auch wirklich kann und verstehe. Ansonsten mache ich mich fertig. Und lasse mich auch fertig machen. (Anmerkung: Die Frage ist natürlich wer hier wen fertig macht. Einer im Kopf, der einen im Bauch links unten fertig macht, oder wie? Natürlich ist diese Redewendung Quatsch, und nicht wörtlich zu nehmen. Man könnte sagen, das Ego/Ich mit seiner Erwartungshaltung, die an das eigentliche Wesen Mensch gestellt wird, machen das Wesen fertig.)
Mit dem Regisseur fühle ich mich in der Tat verbunden. Er versucht sein eigenes Ding zu machen, jenseits der konventionellen Herangehensweisen. Wie ich das sehe, arbeitet er auch ungemein akribisch an seinen Filmprojekten, verwirklicht sich da. So gesehen ist er wirklich ein Kumpane im Herzen.
Ich warte mit drei Leuten auf den Einlaß zu einer Veranstaltung, auf die ich eingeladen wurde. Da alle Männer im Anzug aufgeschlagen sind, hatte ich die ganze Zeit Zweifel "underdressed" zu sein, mit meinem T-Shirt und Pullover. Nicht mal ein Hemd hatte ich an. Das würde in diesem Kreis doch nicht passen.
Nun der Einlaß. Es war eine große Bühne am Ende des Raumes. Parallel dazu in vielen Reihen lange Tische. Wir saßen uns gegenüber hin. Erst saß der Mann gegenüber von mir, später wurde getauscht, und seine Tochter saß mir gegenüber. Sie war in einem schönen blauen Kleid. Ich genoß ihren faszinierten, lieblichen Blick. Die Zweifel, nicht würdig zu sein, kamen nicht mehr auf. Dankbar sahen wir uns an. Die Veranstaltung begann, oder auch nicht.
Auch dieser Traum hat damit zu tun, was andere von einem denken könnten. Die Frau war hier die Instanz der Akzeptanz, des Annehmens, des Verständnisses. In dem Moment tauchen die Zweifel nicht mehr auf, weil es dann einfach nicht mehr möglich ist. Alles ist Ok.